Bei Schulleistungsstörungen, Lernschwierigkeiten, problematischem Arbeitsverhalten und Verhaltensauffälligkeiten finden Beratungen statt, in denen individuell auf die Schüler eingegangen wird. Die Klassenlehrer sind in die Beratungen stets einbezogen. Am Ende des Schulhalbjahres bekommen Schüler, deren Versetzung gefährdet ist, individuelle Lern- und Förderempfehlungen, die in einen Förderplan münden.

Die Beratung für die Eltern der in die Erprobungsstufe neu aufzunehmenden Kinder erfolgt auf einem Informations- und Beratungstag und in Einzelgesprächen zeitnah zum Anmeldetermin. In der Erprobungsstufe selbst gibt es eine ständige Beratung bezüglich der Laufbahn. Die Beratung basiert auf den Ergebnissen der Erprobungsstufenkonferenzen an denen auch die Lehrkräfte der Grundschulen teilnehmen. Diese bilden die Grundlage von Beratungsgesprächen nicht nur hinsichtlich schulischer Leistungen, sondern auch im Hinblick auf Lernvoraussetzungen und auf das Arbeits- und Sozialverhalten von Schülerinnen und Schülern.

Hinzu kommt ein Arbeitskreis von Lehrkräften beider Schulformen, der sich die stete Evaluation und Weiterentwicklung der Gestaltung des Übergangs von der Grundschule zum Gymnasium zum Ziel gesetzt hat. Es findet ein vertiefter Erfahrungsaustausch in Bezug auf Lernvoraussetzungen, individuelle Lern- und Leistungsentwicklung sowie Arbeits- und Sozialverhalten statt. Daneben gibt es Möglichkeiten zur wechselseitigen Hospitation von Lehrkräften. Diskussionspunkte sind z.B. der Stand von Fachkenntnissen oder Arbeits- und Sozialformen. Ferner gibt es informelle Kontakte zwischen Klassenlehrern des Gymnasiums Letmathe und den ehemaligen Grundschulklassenlehrern.

Im Verlauf des zweiten Halbjahres der Jahrgangsstufe 5 folgt die Informationsveranstaltung zur Wahl der zweiten Fremdsprache. Die beteiligten Fächer Latein und Französisch und insbesondere das Konzept „Vertieftes Sprachen Lernen“ (VSL) werden vorgestellt und die möglichen Laufbahnen der Schüler bezüglich der Fremdsprachen besprochen.

Die Beratung in der Mittelstufe beginnt im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 7 mit einer Eltern- und Schülerinformation über die zunehmende Differenzierung in den Jahrgangsstufen 8 und 9. So wird zunächst das Fächerangebot des Wahlpflichtbereichs II vorgestellt.

In der Jahrgangsstufe 9 finden zudem Klassenberatungen – auch computergestützt – als Einführung zur Berufsorientierung durch Berater der Agentur für Arbeit statt sowie die Potentialanalyse im Schuljahr zuvor. Kernstück der Berufsorientierung in der Sekundarstufe I ist das zweiwöchige Betriebspraktikum in der Jahrgangsstufe 9. Es wird in verschiedenen Formen vorbereitet, u.a. durch ein MOL-Modul. Die Erfahrungen aus dem Praktikum werden auch in einem Bericht dokumentiert und im Politikunterricht umfassend vor- und nachbereitet. Über Alternativen nach der Mittelstufe wird in der Jahrgangsstufe 9 eine Beratung angeboten, welche über die verschiedenen Bildungsgänge in den Schulformen der SII (Gymnasium, Berufskolleg) und die mit den Abschlüssen verbundenen Berechtigungen informiert.

Die Beratung in der Sekundarstufe II beruht auf den Bildungs- und Erziehungszielen der SII und der Ausbildungs- und Prüfungsordnung der gymnasialen Oberstufen (APO-GOST). In der Jahrgangsstufe 9 wird eine Eltern- und Schülerberatung durch den Oberstufenkoordinator über die Kursorganisation, das Fachwahlangebot und die Abschlüsse durchgeführt. Den Eltern und Schülern der Real- und Hauptschulen wird dazu eine besondere Veranstaltung angeboten. Für die Beratungen wird das Laufbahn-Planungstool „LUPO“ des Schulministeriums benutzt, mit dem die Schüler jederzeit die Korrektheit ihrer persönlichen Laufbahn überprüfen können. In dieser Veranstaltung werden ebenfalls mögliche Auslandsaufenthalte, Austausche und der Erwerb besonderer Zertifikate angesprochen.

Über die Versetzungsbestimmungen zur Qualifikationsphase sowie die Leistungs- und Grundkurswahl und die Laufbahnplanung bis zum Abitur wird in der Einführungsphase beraten. Im ersten Jahr der Qualifikationsphase werden die Schüler über die Gesamtqualifikation und die Zulassung zum Abitur, im zweiten Jahr der Qualifikationsphase über die Wahl der Abiturfächer, das Verfahren der Abiturprüfung, das Zulassungsverfahren und die Berechnung der Ergebnisse informiert. Während des gesamten Durchlaufs durch die Oberstufe gibt es neben den durch die Apo-GOst festgelegten Pflichtveranstaltungen nach jedem Quartal und bei Bedarf auch zu weiteren Zeitpunkten intensive individuelle Beratungen zu Bildungs- und Laufbahnfragen, Versäumnissen sowie über Defizite und ihre Konsequenzen.

Der Schwerpunkt der Berufs- und Studienwahlvorbereitung in der SII liegt im ersten Jahr der Qualifikationsphase. In enger Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit werden in einer Einführungsveranstaltung die Möglichkeiten der Berufs- und Studienvorbereitung und die zu beachtenden Termine erläutert. Individuelle Sprechstunden der Berufsberater werden am Gymnasium Letmathe in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Ein auf die Interessen der Stufe abgestimmtes Programm zur Berufsorientierung beginnt im ersten Halbjahr mit Präsenztagen, an denen die Wege nach dem Abitur in Richtung Studium oder Ausbildung erläutert werden. Zudem findet ein Berufsorientierungstag statt, an dem in der Regel die Universität Münster besucht wird. Aber auch die Teilnahme an ähnlichen Veranstaltungen anderer Hochschulen wird interessierten Schülerinnen und Schülern ermöglicht. Alternativ kann auch ein Kurzpraktikum in einem Betrieb absolviert werden, wenn diese direkte Form der Berufserkundung den Plänen der Schülerin/des Schülers für die Zeit nach dem Abitur besser gerecht wird. Den Abschluss der Beratungen bildet kurz vor dem Abitur eine Veranstaltung zur Anmeldung an Universitäten und zur Bewerbung bei der ZVS. Regelmäßig nehmen Schülergruppen auch an öffentlichen Veranstaltungen teil, in denen in Letmathe und Umgebung Themen angesprochen werden, die auch Unterrichtsgegenstand sind.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Informationsveranstaltungen für Eltern und Schülerschaft, die ebenfalls beratenden Charakter haben. In den Jahrgangsstufen 5 und 9 ist dies zusammen mit externen Partnern die Sexual- und AIDS-Aufklärung. In verschiedenen Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I wird durch Workshops mit dem Kommissariat Vorbeugung der Polizeiinspektion Iserlohn Präventionsarbeit im Bereich Internetnutzung, aber auch physische und psychische Gewalt geleistet. In regelmäßigen Abständen finden Präventionsprojekte im Bereich Rechtsextremismus und Islamismus statt, durchgeführt von der Abteilung Verfassungsschutz im Innenministerium des Landes NRW. Zielgruppengerecht werden alle Mitglieder der Schulgemeinde über Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und Islamismus informiert und hinsichtlich des angemessenen Umgangs im eigenen Umfeld beraten.

Zwei Lehrkräfte der Schule sind zu Beratungslehrern ausgebildet und stehen für die individuelle sozialpädagogische bzw. sozialpsychologische Beratung von Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Sie sind Teil des Krisenteams, das eine Umsetzung der vom Land NRW entwickelten Krisenpläne für Schulen sicherstellt.