Um sich im Lebensraum und Lernort Schule wohl zu fühlen und somit besser lernen zu können, bedarf es u.a. einer gewaltfreien Streit-, Lern- und Arbeitskultur. Bei der dazu notwendigen Erziehung unterstützen die Schule auch außerschulische Partner.

Übergreifendes Ziel ist die Förderung der sozialen und kommunikativen Kompetenzen, die Sensibilisierung gegenüber körperlicher und verbaler Gewalt und Mobbing sowie die Erweiterung der Handlungsfähigkeit zur Stärkung des jugendlichen Selbstvertrauens bzw. Selbstwertgefühls. Die Identitätsfindung wirkt gegen Schulversagen, Jugendkriminalität, Gewaltbereitschaft und Missbrauch von Suchtmitteln. Unterstützung liefern hier Sozialtrainings bei und mit außerschulischen Einrichtungen, Projekte zur Mobbing-Prävention sowie das auf Persönlichkeitsstärkung und Gestaltung eines sinnvollen Miteinanders in der Schule gerichtete Programm „Lions’ Quest“.

Ebenfalls für ein friedvolles Miteinander wurde das Streitschlichterprogramm ins Leben gerufen. Dabei werden die Schüler zu unparteiischen Streitschlichtern ausgebildet, an die sich Streitende wenden und mit denen sie in Gesprächen ihren jeweiligen Konflikt lösen können. Flankiert wird dies durch eine Klassenleiterstunde in der Erprobungsstufe, in der soziales Lernen durch die Auseinandersetzung mit dem Alter angemessenen Problemen in Form von Rollenspielen oder der Erarbeitung von Wandzeiten oder anderen Präsentationen erfolgt. Dem schließen sich in der Mittelstufe die das soziale Lernen in den Mittelpunkt stellenden MOL-Pflichtmodule in den Jahrgangsstufen 7 und 8 an. Zum sozialen Lernen tragen auch die Reisen zu den Partnerschulen, Austauschmaßnahmen sowie Schulfahrten in Form von Wandertagen, Klassenfahrten, der Schulskifahrt und den Kursfahrten bei.

Mit dem Lycée Lavoisier in Auchel (Frankreich) findet ein einwöchiger Austausch statt, an dem in erster Linie Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 teilnehmen. Sie werden in den Familien ihrer Partner untergebracht und lernen so neben der Sprache auch das Leben der/s Anderen kennen. Zusätzlich werden Exkursionen zur Erkundung der jeweiligen Region durchgeführt.

Seit 2011 existiert die Partnerschaft mit der Ben Davis High School in Indianapolis. Zweijährlich fahren im ersten Halbjahr ca. 20 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und eine Lehrkraft zur Partnerschule. Teilnahme am Unterricht und Exkursionen stehen dabei auf dem Programm. Ein halbes Jahr später folgt der Gegenbesuch, wobei die Gruppe angesichts der wirtschaftlichen Situation in den USA kleiner ist, da die Kosten einer solchen Reise nicht von so vielen amerikanischen Eltern aufgebracht werden können. Diese Fahrt dauert drei Wochen, wobei eine Woche stets in die Ferien fällt (Herbst- bzw. Osterferien).

Schulfahrten, welche im Fahrtenprogramm ausführlicher dargestellt werden, finden statt:

  • in der Jahrgangsstufe 6 als viertägige Klassenfahrt nach Wilnsdorf im Siegerland;
  • in der Jahrgangsstufe 9 als neuntägige Schulskifahrt nach Kals am Großglockner in Osttirol mit Durchführung von Skikursen auf den verschiedenen Leistungsstufen Anfänger bis Carver;
  • in der Einführungsphase als viertägige Projektfahrt in die Bundeshauptstadt Berlin mit einem allgemeinen Besuchsprogramm (Stadtrundfahrt, Besuch des Reichstages mit Abgeordnetengespräch) sowie der Durchführung  eines mindestens über 1 ½ Tage gehenden Projekts, das eine Verbindung zum Deutsch-, Kunst- oder gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht hat. In jeder Projektgruppe befinden sich maximal 15 Schülerinnen und Schüler;
  • im zweiten Jahr der Qualifikationsphase als einwöchige Kursfahrt vor den Herbstferien mit fachlicher Anbindung an einen Leistungskurs;
  • in allen Jahrgangsstufen mindestens eine eintägige fachgebundene Exkursion, z.B. in den Achäologischen Park Xanten (Jahrgangsstufe 6), nach Brügge bzw. Trier/Köln (Jahrgangsstufe 8) oder eine NS-Gedenkstätte (Qualifikationsphase);
  • in allen Jahrgangsstufen am Schuljahresende ein Wandertag, dessen Bestandteil neben einem Sport- und Freizeitangebot auch immer ein Bildungsanteil ist;
  • jährlich bei Interesse seitens der Schüler als mehrtägiges SV-Seminar.  

Über den Projektunterricht (fächerübergreifend, fächerverbindend, mit Partnern), der fester Bestandteil des Unterrichts in jeder Jahrgangsstufe ist, Projekttage sowie eine alle drei Jahre stattfindende Projektwoche wird ebenfalls ein wichtiger Beitrag zum sozialen Lernen geleistet.

Seit 2003 unterstützt das Gymnasium Letmathe ein Schulprojekt in Recife (Brasilien). Die Gemeinschaft der kleinen Propheten betreibt Schul- und Wohngebäude für Straßenkinder, unterstützt sie dabei, ihre Lebenssituation, aber auch die ihrer Familien bzw. in den Elendsvierteln der Stadt an sich zu verbessern. Regelmäßig findet am Gymnasium Letmathe eine große Charity-Aktion statt, deren Erlös zu einem Teil nach Brasilien geht. Mit dem weiteren Erlös werden besondere Anschaffungen der Schule unterstützt, die im Unterricht auch intensiv genutzt werden können, zuletzt die Kletterwand auf dem Schulhof der Sekundarstufe I, die aber auch im Sportunterricht genutzt wird. Initiiert von der SV gibt es in jedem Schuljahr zwei bis drei kleinere Aktionen, bei denen der Erlös ebenfalls in dieses Projekt fließt. Außerdem unterstützt die Schule zusammen mit der Katholischen Kirchengemeinde ein Projekt in Honduras sowie in Zusammenarbeit mit der Iserlohner Tafel in der Weihnachtszeit hilfsbedürftige Familien im Ortsteil.