Im Zentrum des Leitbildes steht neben der Persönlichkeitsbildung die individuelle Förderung, welche insbesondere im Förder- und Hausaufgabenkonzept ausführlich dargelegt wird. Die institutionelle Veränderung Ganztagsbetrieb hat dafür gesorgt, dass eine Ausdifferenzierung unumgänglich ist, soll der Begriff bezogen auf die schulische Arbeit angemessen gefüllt sein.

Förderung zur Integration: erfolgt in der Sekundarstufe I mit den Schwerpunkten Arbeitsgemeinschaften im musisch-künstlerischen Bereich und Lernzeiten in Deutsch, Englisch und Mathematik in Klasse 5/6 sowie LRS-Kursen und Förderunterricht in Latein und Mathematik, in der Sekundarstufe II mit Zusatzförderung für Seiteneinsteiger in Deutsch, Englisch und Mathematik. Hinzu kommt in der Jahrgangsstufe 5 ein gesonderter Schwimmunterricht für alle Schülerinnen und Schüler, die hier noch Lernbedarf haben.

Förderung durch die Individualisierung von Bildungsgängen: mit dem Schwerpunkt der Förderung besonderer Begabungen durch individualisierte Angebote und Wahlmöglichkeiten beim AG-Angebot der Erprobungsstufe, den MOL-Kursen der Mittelstufe, durch das Projekt „Vertieftes Sprachen Lernen“; weitere Arbeitsgemeinschaften, Wettbewerbsteilnahmen, ggf. Überspringen von Klassen und die Einrichtung von Projekten im Rahmen des Drehtürmodells – paralleler Unterricht in Latein/Französisch als zweite Fremdsprache und/oder Belegung von zwei Kursen im Wahlpflichtbereich II.

Förderung durch die Individualisierung von Lernprozessen: Dieser Schwerpunkt stellt die Konkretisierung der Ausführungen im novellierten Schulgesetz gepaart mit dem Selbstverständnis des Kollegiums dar. Individualisierung von Lernprozessen soll insbesondere über das Methodenlernen erfolgen. Aufsteigend ab Klasse 5 werden in allen Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I vermehrt Unterrichtsverfahren eingesetzt, welche die individuellen Lernvoraussetzungen und -verfahren stärker als bisher berücksichtigen und in den Unterricht einbauen. Insbesondere kommen hier moderne, kooperative, binnendifferenzierte Lernformen und -methoden zum Einsatz, die außerdem einen großen Beitrag zum sozialen Lernen und zur Lernatmosphäre leisten. Hinzu kommen noch zwei Projekttage pro Schuljahr, bei denen in jeder Stufe individuelle Schwerpunkte gesetzt werden. In der Sekundarstufe I stehen soziale und allgemeinbildende Projekte im Mittelpunkt, in der Sekundarstufe II das Methodenlernen sowie die Vorbereitung auf die Abfassung der Facharbeit und die Abiturprüfungen.

Zur Förderung der Fremdsprachenkenntnisse bestehen neben dem Projekt des Vertieften Sprachen Lernens (VSL) Möglichkeiten zum Erwerb von Fremdsprachenzertifikaten. Zur Vorbereitung finden Kurse an der Schule statt, in denen die Teilnehmer auf die Anforderung der Prüfung vorbereitet werden. Die Prüfung EFB (English for Business) des London Chamber of Commerce and Industry ist ein Zertifikat, das auf unterschiedlichen Leveln von Schülerinnen und Schülern ab Jahrgangsstufe 8 erworben werden kann. In den Jahrgangsstufen 8 und 9 ist es in den Wahlpflichtbereich integriert (Kurs Wirtschaft/Wirtschaftsenglisch), danach ein AG-Angebot. Es kann für viele Studiengänge als Nachweis englischer Sprachkenntnisse im Hinblick auf Auslandspraktika bzw. Praktika in internationalen Unternehmen eingesetzt werden. DELF-Zertifikate sind staatliche Diplome, die vom französischen Erziehungsminister vergeben werden und am Ende der Schullaufbahn bei entsprechendem Ergebnis die Studienberechtigung an einer französischen Universität jenseits von Gastaufenthalten ermöglicht. Von den insgesamt vier Sprachniveaus (nach dem „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen“ für Sprachen) werden alle angeboten.

Ein Instrument zur Förderung des selbstständigen Lernens ist Projektunterricht in den zwei  Computerräumen oder die Durchführung von Lernzikeln in Verbindung mit der Bereitstellung eines Materialpools. Neben den Computerräumen stehen für Präsentationen in allen Klassenräumen Overheadprojektoren sowie Beamer zur Verfügung, ab dem Schuljahr 2015/16 ein Selbstlernbereich im neu errichteten Gebäudeteil am Schulhof.

Förderung findet vor allem durch das Einüben von Methoden, Präsentationsformen und Lerntechniken statt. Intention ist hier die Selbstständigkeit sowohl des Individuums als auch der Gruppe beim bzw. im Lernprozess zu stärken. Begonnen wird mit der Arbeit in der Erprobungsstufe, in der bereits in der 5. Jahrgangsstufe Fertigkeiten vermittelt und eingeübt werden, die der Arbeits-, Zeit- und Lernplanung dienen. Des Weiteren gehören für alle Jahrgangsstufen das zielgerichtete Beschaffen, Selektieren und Aufbereiten von Informationen aus diversen, auch elektronischen Quellen mit dem Ziel einer angemessenen Darstellung der Ergebnisse dazu. Eine Übersicht gibt ab 2016 das Methodenkonzept der Schule, bis dahin die Fachcurricula.

Mit fortschreitender Schullaufbahn erfolgt eine stärkere fachspezifische Orientierung, insbesondere durch die Vorbereitung der Anfertigung der Facharbeit in der Qualifikationsphase. Zu Beginn der Einführungsphase erfolgt in Tagesworkshops die umfassende Beschäftigung mit Office-Programmen, Präsentationstechniken, Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens sowie den Themen Zeitmanagement und Entspannung. Die Selbstständigkeit in der Erarbeitung neuer Inhalte ist ein Aspekt der breiten Palette unterschiedlicher Unterrichtsformen. Ergänzt wird all dies durch Lernen unter Nutzung moderner Medien in verschiedenen Fächern, insbesondere dem naturwissenschaftlichen Unterricht bzw. den Kursen im Wahlpflichtbereich II.

Ziel ist somit die Konkretisierung des Erlernens von Methoden und Lerntechniken im Zusammenhang mit der Umsetzung der Kernlehrpläne, also die Ausrichtung der schuleigenen Lehrpläne wie der Evaluation von Unterricht und Unterrichtsergebnissen an den jeweiligen Kompetenzprofilen.

Zur Klärung und Dokumentation dieser Zielsetzungen dienen die schulinternen Curricula , die ebenso wie die Leistungserwartungen auf der Homepage der Schule veröffentlicht sind. In diesen Kontext der Förderung selbstständigen, kompetenzorientierten Arbeitens gehören auch die Umstellung des Stundenplans auf ein 67,5-Minuten-Konzept und die Verabschiedung eines Förder- und Hausaufgabenkonzepts, das die Bedingungen von G8 berücksichtigt.

Seit dem Schuljahr 2012/13 gibt es am Gymnsaium Letmathe inklusiven Unterricht. Hier gilt es, kurzfristig zu einer Konkretisierung zu kommen, welche neben einem Gesamtkonzept auch die Darstellung der Grundzüge von Inklusion an dieser Schule im Schulprogramm möglich macht.