3. Grundsätze der pädagogischen Arbeit
Qualifizierter Fachunterricht, ergänzt durch die Anleitung zu binnendifferenzierten sowie selbstständigen Lernprozessen unter Verwendung moderner Medien, bildet das Fundament der Unterrichtsarbeit am Gymnasium Letmathe. Es differenziert sich durch eine Vielzahl von Wahlmöglichkeiten, beginnend schon mit AG-Wahlen für das Ganztagsangebot in der Jahrgangsstufe 5 und 6, gefolgt von der Wahl der zweiten Fremdsprache am Ende der Jahrgangsstufe 6, der Wahl der Module offenes Lernen (MOL) in der Mittelstufe, dem Wahlpflichtbereich II am Beginn der Jahrgangsstufe acht und zwei Jahre später die Anwahl der Kurse für die Einführungsphase. Für die Qualifizierungsphase wird ein breites Spektrum von Leistungskursen angeboten.
Das Angebot im sprachlichen Bereich wurde in den letzten Jahren neben Englisch (ab Klasse 5) und Französisch (ab Klasse 6 und 8) durch die Weltsprache Spanisch ergänzt, welche als Kurs in der Oberstufe belegt werden kann. Zudem kann als zweite Fremdsprache ab Klasse 6 Latein gewählt werden. Die traditionellen „zweiten Fremdsprachen“ Lateinisch und Französisch haben durch das Förderangebot „Vertieftes Sprachen Lernen“ (VSL), welches das parallele Erlernen beider Sprachen ab Klasse 6 ermöglicht, eine besondere Betonung in der Sekundarstufe I erhalten.
Zur Förderung in den Natur- bzw. Gesellschaftswissenschaften sowie zur Erweiterung der Englischkenntnisse sind neben der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern attraktive Angebote im Differenzierungsbereich des Wahlpflichtbereichs der Sekundarstufe I (Klasse 8/9) entstanden - Wirtschaft/Wirtschaftsenglisch, bilingualer Unterricht Politik/Erdkunde, Kurs Naturwissenschaft mit den Schwerpunkten Biologie/Chemie und Mathematik/Physik im ersten bzw. Lernjahr. Schülerinnen und Schüler haben durch erfolgreiche Teilnahme an außerschulischen Prüfungen sowie Wettbewerben die gute Arbeit im Unterricht belegt.
Das Angebot im musisch-künstlerischen Bereich ist mit Aufnahme des Ganztagsbetriebs deutlich erweitert worden, um die Interessen und Talente der Schülerschaft frühzeitig zu fördern. Alle Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe belegen eine AG mit einem musischen oder künstlerischen Schwerpunkt. Seit 2008 existiert mit der „Bläser AG“ ein besonderes Angebot bereits ab Klasse 5, an das sich die Big Band AG und Schulbands in der Mittel- und Oberstufe anschließen. Hinzu kommen im Ganztagsbereich und der Oberstufe verschiedene theaterpädagogische Projekte (Theater AG, Tanzprojekte, Aufführungen von Literaturkursen) sowie Musikgruppen (Chöre für Unter- und Oberstufe/Kollegium, Vokalpraktischer Kurs als Wahlangebot bei Literaturkursen, Bands).
Ein alle Fachbereiche abdeckendes Angebot sind die Module offenes Lernen (MOL) in der Mittelstufe. In Kleingruppen von etwa 10 bis 15 Schülerinnen und Schülern wird teilweise jahrgangsstufenübergreifend und fächerverbindend gelernt und gearbeitet. In einem Quartal stehen in Form eines Pflichtmoduls Elemente sozialen Lernens sowie die Berufsorientierung im Vordergrund. Die Schüler werden im Verlauf ihrer Schulzeit also frühzeitig darauf vorbereitet, auch überlegte selbstständige Entscheidungen für ihre Schullaufbahn und Berufsausbildung zu treffen. Drei Kurse können frei gewählt werden. An bis zu zwei Projekttagen pro Schuljahr werden Lerninhalte einzelner Fächer in besonderer Weise berücksichtigt, bspw. Zeitung, Suchtprävention.
Als einen Beitrag, die Durchlässigkeit des Schulsystems zu erhöhen und Schülern der Haupt- und Realschulen das Erreichen der allgemeinen Hochschulreife zu ermöglichen, betrachten wir die besondere Form der Förderung von Seiteneinsteigern in der Oberstufe. Dies wird zum Schuljahr 2012/13 mit einem speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Konzept umgesetzt.
Die Idee zur Einrichtung einer Steuergruppe Schule erwuchs neben der allgemeinen Vorgabe zur Organisationsstruktur von Gymnasien aus dem Wunsch, die Unterrichtsentwicklung dauerhaft voranzutreiben und so zu einer nachhaltigen Sicherung der Unterrichtsqualität zu gelangen. Die Steuergruppe ist ein Gremium, dem Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern und Schülerinnen und Schüler der Schule angehören, die in den Bereichen der Schul- bzw. Unterrichtsentwicklung konstruktiv arbeiten und Prozesse vorantreiben wollen.
Alle Maßnahmen zur Förderung dienen dem Ziel, individuelle Neigungen und Befähigungen zu unterstützen und das Erreichen des Ausbildungszieles auf angemessenem Leistungsniveau für alle zu sichern. Diese auf langjähriger Erfahrung basierende Förderung wird auch nach der Veränderung der Ausbildungsordnung und der Verkürzung der Schulzeit weitergeführt.
Schule ist der Erziehung zur Demokratie und ihren Grundwerten verpflichtet. Diese Verpflichtung findet bei uns Ausdruck in Unterrichtsvorhaben und Projekten zu historischen Ereignissen, politischen und gesellschaftlichen Problemen.
Die Integration von Schülern mit Migrationshintergrund, das Streben nach Gewaltfreiheit und die Erziehung zur Humanität sind erklärte Ziele unserer Schule. Das Miteinander in der Schule ist geprägt durch die Grundsätze, die bei allen Handlungen und Entscheidungen als Leitbild dienen. Die Schüler-, Lehrer- und Elternschaft sowie die Mitarbeiter sollen auf die Verlässlichkeit von Regeln vertrauen dürfen. Regeln und Erwartungen dazu sind durch die Haus- und Schulordnung schriftlich fixiert, allen Beteiligten bekannt und werden eingehalten.
Das Schulleben ist geprägt von gegenseitiger Achtung und dem Respekt voreinander. Dies zeigt sich im höflichen Umgang miteinander sowohl im persönlichen als auch im schriftlichen Kontakt. Diskriminierungen und persönliche Herabsetzungen sollen nicht stattfinden; Anderssein und Probleme im persönlichen Bereich oder bei den schulischen Leistungen werden akzeptiert und toleriert. Über Klassenleiterstunden, Streitschlichtung und Beratungslehrer sowie Unterrichtsprojekte wird Gewaltprävention betrieben bzw. sich um eine den Werten dieser Schule gerecht werdende Problemlösung bemüht.