Erprobungsstufenkonzept
Die Erprobungsstufe am Gymnasium Letmathe ist für Kinder, Eltern und Pädagogen eine wichtige Einheit. In dieser sensiblen Phase der Erprobung, Förderung und Beobachtung ist es für uns von zentraler Bedeutung, dass alle am Erziehungs- und Bildungsprozess Beteiligten eng zusammenarbeiten, um für jedes Kind optimale Lernbedingungen und Entwicklungsmöglich-keiten zu schaffen. So soll die Entscheidung über die Eignung der Schülerinnen und Schüler für die gewählte Schulform sicherer (Schulgesetz §13, Absatz 2) gemacht werden.
Den Übergang behutsam gestalten
Der Wechsel von der Grundschule zum Gymnasium ist für Schülerinnen und Schüler eine große Herausforderung und Umstellung: Sie verlassen gewohnte Sozialgefüge und Umgebungen, müssen in einer neuen Klasse ihren Platz finden und sich in einem deutlich größeren Schulgebäude orientieren. Zudem wachsen die fachlichen und methodischen Anforderungen stetig. Aus diesem Grund haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium Letmathe möglichst behutsam zu gestalten. Eine enge Kooperation mit den abgebenden Grundschulen ist dabei ebenso wichtig wie ein erster Kennenlernnachmittag vor den Sommerferien. Unsere neuen Schülerinnen und Schüler begegnen in diesem Zu-sammenhang nicht nur den neuen Mitschülerinnen und Mitschülern, sondern auch den neuen Klassenlehrerinnen oder Klassenlehrern. Zudem wird das Schulgebäude gemeinsam erkundet. Auch die Eltern laden wir bereits vor den Sommerferien zu einem ersten Informations-austausch ein, um von Anfang an eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule zu initiieren. Bei der Unterrichtsverteilung wird darauf geachtet, dass in den Klassen 5 und 6 möglichst wenig Kolleginnen und Kollegen unterrichten und in der Regel keine Lehrerwechsel stattfinden, da die Kinder aus den Grundschulen nur wenige Bezugspersonen gewohnt sind. Der Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin erhält Unterstützung durch eine stellvertretende Klassenlehrerin bzw. einen stellvertretenden Klassenlehrer. Sofern personell möglich erhalten Jungen und Mädchen auf diese Weise gleichermaßen einen Ansprechpartner bzw. eine Ansprechpartnerin. Ganz bewusst befinden sich alle Klassen der Erprobungsstufe in der vierten Etage unserer Schule. Dies hilft unseren Schülerinnen und Schülern nicht nur bei der Orientierung im Gebäude, sondern wirkt auch ihren Sorgen entgegen, die damit verbunden sind, wieder zu den jüngsten Schülerinnen und Schüler der Schule zu gehören.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit von Eltern und Pädagogen
Das gegenseitige Kennenlernen von Kindern, Eltern und Pädagogen sowie die Förderung der neuen Klassengemeinschaft stehen zu Beginn der Erprobungsstufe am Gymnasium Letmathe im Vordergrund. So besuchen alle fünften Klassen in der ersten Schulwoche nach den Sommerferien das VEEX-Team - erfahrungsorientiertes Lernen im Marienhof in Hagen, um gemeinsam den Workshop Wie die Klasse laufen lernt zu erleben. Das erste Modul unserer schuleigenen MeSoLe-Stunde (Methodisches, mediales und soziales Lernen), einer Stunde, die fest im Stundenplan der Klassen 5 und 6 verankert ist und einstündig von der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer unterrichtet wird, orientiert sich ebenfalls an der Zielsetzung, sich gegenseitig kennenzulernen und wertzuschätzen. Es ist zudem eine langjährige Tradition an unserer Schule, dass kurz vor den Herbstferien ein zweiter Kennenlernnachmittag an unserem Gymnasium stattfindet, zu dem alle Kinder und Eltern der neuen Stufe 5 und alle Lehrerinnen und Lehrer, die in der neuen Stufe 5 unterrichten, eingeladen sind, um sich bei Kaffee und Kuchen über die ersten Erfahrungen an der neuen Schule auszutauschen. Mögliche Übergangsschwierigkeiten können so im Dialog mit den Eltern früh erkannt und geeignete Unterstützungsmaßnahmen vereinbart werden. Unser Schulplaner, der nützliche Informationen über unsere Schule enthält und das selbstständige Lernen unserer Schülerinnen und Schüler unterstützen soll, dient in diesem Zusammenhang als ein zentrales Kommunikationsmedium zwischen Elternhaus und Schule.
Fachliches und überfachliches Fördern und Fordern in der Erprobungsstufe
Im Sinne einer ganzheitlichen Bildung ist uns die Vermittlung von Wissen und Können und die Persönlichkeitsentwicklung jedes Kindes gleichermaßen wichtig. Die individuelle Förderung personaler, sozialer und fachlicher Kompetenzen ist zentraler Schwerpunkt unserer Arbeit in der Erprobungsstufe. Personale Kompetenzen wie zum Beispiel Leistungsbereitschaft, Selbstvertrauen, Team-fähigkeit und Toleranz und soziale Kompetenzen werden nicht nur in der MeSoLe-Stunde gefördert und gefordert, sondern auch durch die Teilnahme an einer AG aus dem künstlerisch-musischen Bereich. Unsere Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe wählen halbjährlich eine Arbeitsgemeinschaft aus einem Angebot bestehend aus Theater-, Musik-, Tanz- und Kunstgruppen aus. Die Bläser-AG bildet in diesem Bereich ein ganz besonderes Angebot. In Kooperation mit der Musikschule Iserlohn erlernen die Schülerinnen und Schüler ein Blasinstrument und musizieren gemeinsam in einem Bläserensemble. Klassenfeiern und Wandertage tragen ebenso zur Förderung sozialer und personaler Kompetenzen bei, wie unsere traditionsreiche Jahrgangsstufenfahrt nach Wilnsdorf im Siegerland am Ende der Jahrgangsstufe 5. Methodentage zum Lernen lernen und unser Schulplaner sollen dazu beitragen, unsere Schülerinnen und Schüler zu selbstständigen Lernern zu erziehen, die Verantwortung für den eigenen Lernprozess übernehmen. Der Erfolg des Lernens hängt wesentlich davon ab, wie gut die Kinder sich und ihre schulischen Aufgaben organisieren können. Der Schulplaner soll ihnen helfen, den Überblick über die zu erledigenden Aufgaben und anstehende Leistungs-überprüfungen zu bewahren. Lernzeiten sind zentrale Bestandteile des Ganztages am Gymnasium Letmathe und damit auch der fachlichen Förderung in der Erprobungsstufe. Während der Lernzeiten wiederholen unsere Schülerinnen und Schüler das im Unterricht erworbene Wissen, wenden es an und vertiefen es in einer Atmosphäre der konzentrierten Stille. Die professionelle und individuelle Begleitung durch die Fachlehrer und der Einsatz von studentischen Lernzeitassistenten bieten ein hohes Förder- und Diagnosepotential. Im ersten Jahr der Erprobungsstufe sind die Lernzeiten an die Hauptfächer und die Hauptfachlehrer gebunden, sodass jedes Kind jeweils eine Lernzeit Deutsch, eine Lernzeit Englisch und eine Lernzeit Mathematik hat. Diese Stunden nutzen Pädagogen und Kinder auch, um individuelle Lernschwierigkeiten anzusprechen und fachliche Lücken zu schließen. Im zweiten Jahr der Erprobungsstufe stehen jedem Kind zwei Lernzeiten zur Verfügung, die weiterhin von Hauptfachlehrern und Lernzeitassistenten begleitet werden, aber unseren Schülerinnen und Schülern bereits mehr Selbstständigkeit und Organisationskompetenz abverlangen, da sich nun mit Einsetzen der zweiten Fremdsprache (Latein oder Französisch) immer zwei Hauptfächer eine Lernzeitstunde teilen. Nach Bedarf werden zusätzliche Unterstützungsangebote (z. B. im Bereich Rechtschreibung, Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten, Mathematik) eingerichtet. Außerdem ermöglichen wir unseren Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an fachgebundenen (Känguru der Mathematik, BIG CHALLENGE, Vorlesewettbewerb, Physik aktiv) und sportlichen (Schulmannschaften, Sportfeste etc.) Wettbewerben, um nicht nur Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft zu fordern, sondern auch Mut und Freude zu fördern.
Hausaufgaben im Ganztag
Informationen zu den Hausaufgaben im Ganztag finden sich im Förderkonzept der Schule.
Kooperationspartner
Im Rahmen der Bläser-AG in der 5/6 kooperiert das Gymnasium Letmathe mit der Musikschule Iserlohn.
Im Rahmen der Pflicht-AGs in den Stufen 5/6 kooperiert die Schule außerdem mit der Jugendkunstschule Iserlohn und einer Musikpädagogin.
Kooperationspartner der Mittagspause ist der LTV (Tischtennisverein Letmathe), die Jugendkunstschule Iserlohn und die oben erwähnte Musikpädagogin. Die Stadtbücherei Letmathe stellt den GanztagsschülerInnen jeden Monat zwei Bücherkisten für den Ruhe-/Leseraum zur Verfügung.