"Steht anderen bei", mahnt Michel Friedmann

,,Hass auf Schwule ist Hass auf Menschen, Hass auf Juden ist Hass auf Menschen, Hass auf Ausländer ist Hass auf Menschen" - diese einfachen und wahren Worte richtete Michel Friedmann am vergangenen Montag an die Schülerinnen und Schüler im Filmpalast Iserlohn. Aus Anlass des Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung 500 Iserlohner Schülerinnen und Schüler zum Anschauen des Films ,,Schindlers Liste" eingeladen, und 59 Jugendliche unseres Gymnasiums aus der Oberstufe und der Anne-Frank-AG der Jahrgangsstufe 9 folgten der Einladung.

Nach einigen einführenden Worten des Bundestagsabgeordneten Paul Ziemiak sprach mit Michel Friedmann nicht nur der frühere stellvertretende Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland und ehemalige Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses zu den Jugendlichen, sondern vor allem jemand, dessen Eltern und Großmutter auf der Liste des Fabrikanten Oskar Schindler standen und die dadurch vor dem sicheren Tod gerettet wurden. ,,Ohne Oskar Schindlers Mut, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung zu treffen, stünde ich heute nicht hier", so Friedmann. Daher auch sein Appell an die Schülerinnen und Schüler, denen Friedmann zurief: ,,Entscheidet auch ihr euch, steht anderen bei - sonst könnte es eines Tages sein, dass auch ihr vergebens auf Hilfe wartet!"

Die Schüler zeigten sich bewegt von diesen Worten, vor allem nach Anschauen des Films, der durch den persönlichen Bezug des Gastes Friedmann eine noch tiefere Wirkung hatte.